Fenster

In der St.-Paulus-Kirche spielen die Fenster eine große Rolle.

Die Fenster sind bunt, wie das Leben, das Gott gemacht hat:

Braun- und Blautöne symbolisieren Erde und Himmel.

Die Erde steht für das Leben hier, der Himmel für das Leben bei Gott. In den Fenstern verschmilzt beides miteinander.

Wie in dem Lied:

'Wo Menschen sich vergessen,

die Wege verlassen

und neu beginnen, ganz neu.

Da berühren sich Himmel und Erde,

dass Frieden werde unter uns.'

Drei rot-umrandete Bilder fallen auf in dem großen Fenster.

In der Mitte ist das Quadrat mit fünf roten Tropfen. Sie stehen für Jesus, dem am Kreuz fünf blutende Wunden zugefügt wurden: zwei an den Händen, zwei an den Füßen und eine an der Körperseite.

Die fünf Wundmale Jesu erinnern an die große Liebe Gottes, von der Jesus erzählt und bezeugt hat. Jesu Tod am Kreuz erinnert uns daran, dass Gottes Liebe über den Tod hinausreicht. Dass Gottes Liebe grenzenlos ist.

Das Quadrat auf der linken Seite zeigt Lilien und Vögel.

In seiner berühmten Bergpredigt hat Jesus gesagt:

'Macht euch keine Sorgen um euer Leben, ob ihr etwas zu essen oder zu trinken habt...Seht euch die Vögel an! Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln keine Vorräte – aber euer Vater im Himmel sorgt für sie. Und ihr seid ihm doch viel mehr wert als die Vögel!' (Matthäus 6,25)

Das Bild steht damit für den Glauben an Gott. Wer Gott vertraut und fest an ihn glaubt, der braucht sich nicht zu sorgen. Zu solchem Glauben will dieses Bild ermutigen.

Rechts das Quadrat mit all dem Grün erinnert an das Paradies: Bäume, Flüsse: Es grünt und blüht. Es kann uns als Zeichen der Hoffnung dienen. Wir können hoffen, dass wir nach dem Tod ein wunderschönes Paradies erleben können. Aber vor allem können wir auch hoffen, dass das schöne Leben sich hier in unserem Leben schon nach und nach durchsetzt. Das Fenster kann uns auch daran erinnern, dass Gott uns auffordert, nicht nur für die Zukunft auf das Reich Gottes zu hoffen, sondern hier auf der Erde daran zu arbeiten, dass alles etwas besser, etwas paradiesischer wird.

Darum beten wir ja auch im Vaterunser:

Wie im Himmel so auf Erden.

Paulus, nach dem die Kirche benannt ist, hat einmal geschrieben:

Auch wenn alles einmal aufhört – Glaube Hoffnung und Liebe nicht.

Diese drei werden immer bleiben; doch am höchsten steht die Liebe.

(1.Korintherbrief 13,13)

Darum zeigen alle drei Quadrate die roten Tropfen als Zeichen der Liebe: Weil die Liebe alles durchdringt, weil sie am höchsten steht, laut Paulus.